Ich ging schlicht und einfach durch den Park.

Vertieft in ein Gespräch, mit einer Person die mir mittlerweile mehr Freund als Fremd ist.

 

That's it.

 

 

Das ursprüngliche Schlusswort. 

Das ist tatsächlich das einzige was ich von meinem ersten „Woche 12 Text“ übernehmen mag. 

 

Ich dachte es wäre eine tolle Idee, mir Sachen von der Seele zu schreiben. 

Einfach frei darauf hin. 

Leute. 

Eigentlich hätte ich es besser wissen sollen. 

Wenn etwas so ne richtig gute Idee zu sein scheint. So eine wirklich richtig gute. 

Dann schläft man besser noch mal drüber. Dann wartet man, bis man emotional etwas gefestigter ist. 

 

Wieder ein Ratschlag mehr, den ich Schlucken sollte. 

Mah. 

 

Ich bin einfach nicht gut darin. 

Nö. 

Generell in vielen Sachen. Besonders aber bei Gefühlen. 

Gefühle. 

Ehrlich gesagt bin ich sogar noch viel weniger als nur nicht gut darin. 

Das ist wohl was für Profis. 

 

Wen wundert es daher, dass ich Freitagnachmittag Romina von einem schönen und bewegenden Abschied erzählt habe?

War alles halb so wild. Schöne und lehrreiche 12 Wochen. 

Hörte ich mich sagen. 

Ne schöne Zeit dort gehabt. Ne befremdliche Zeit dort gehabt. 

Neue Bekanntschaften. Erste Freundschaften. 

Erkenntnisse hier. Lernkurve dort. 

Bli Bla Blubb. 

Alles in allem, ein toller Tag. 

Ein toller Abschied.

 

Fünf Euro in‘s Phrasenschwein, der Herr. 

 

Freitagnachmittag.

Freitagabend.

Mir war in dem Augenblick einfach nicht klar, was da wirklich in mir los war. Ist es mir wahrscheinlich jetzt noch nicht. 

Gefühle halt…

 

Irgendwann danach.

Nach den fünf Euro für's Phrasenschwein.

Da wäre dann wohl allerspätestens der Augenblick gewesen, in dem man mich still hätte umarmen sollen.

Einfach kuscheln und lieb haben. 

 

Das war in dem Augenblick natürlich keinem  bewusst.

Mir so gar nicht. Romina wohl auch nicht.

Meine Eigenwahrnehmung war eine völlig andere. 

Rückblickend.

Dem Moment rekapitulierend.

Ergäbe das aber durchaus Sinn. Das mit dem umarmen. 

 

Ein Abschied ist und bleibt halt ein Abschied. 

Ein Abschied von etwas lieb gewonnenen ist und bleibt dazu halt auch noch eine hoch emotionale Angelegenheit. 

 

 

Samstag.

Mein Kopf fand das alles nicht so lustig. 

Ich bin gereizt. Ich bekomme simple Konflikte nicht gelöst. 

Ich generalisiere und katastrophiere mich durch den Tag, bis selbst ich merke dass etwas nicht stimmt. 

Leider merke ich das erst Abends. 

 

Zum Glück gibt es FitX; zum Glück kann man sich da den Scheiss raustrainieren. Einfach den Kopf ausleeren. 

Wenn nichts mehr hilft, hilft eben doch noch stumpfes Training. 

 

 

Jetzt ist es Dienstag. 

Ich sitze beim Psychiater und warte. 

Oder passender, ich warte und schreibe. 

 

Alles ist geordneter. 

Alles ist weniger melancholisch. 

Alles ist realer. 

Ich denke über meine letzte Woche nach. 

Woche 12. 

 

Dankbarkeit. 

Das ist das wohl das alles überlagernde Gefühl in mir. 

Ha. Ich fühle!

 

Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance auf diese 12 Wochen hatte. 

Welch wunderbar merkwürdiger Ort das doch war. Das doch ist. 

 

Wenn man sich darauf einlässt, dann macht diese Zeit eine Menge mit einem. 

Mich hat dieser Ort verändert. 

Mir hat er Zuversicht und Struktur gegeben. 

 

Genau deswegen ging mir danach wohl der Arsch auf Grundeis. 

 

Zuversicht und Struktur. 

Beides ist nun in meiner Verantwortung.

Das mag ich nur bedingt. 

Puh. 

Das wird ne mittelgroße Herausforderung. 

Hilft ja nichts. 

 

It’s time to put on my big boy pants!