Moin zukünftiger Lieblingsmensch.

 

Es gibt sie einfach. Tage wie diesen hier. 

Nicht mehr so häufig. 

Aber doch noch ab und an. 

 

Es sind Tage, an denen die Erdanziehungskraft zu stark eingestellt ist. 

Als habe jemand am Regler gedreht. 

Alltägliches fällt mir schwerer. Als es mir ohnehin manchmal fällt. 

Die Kraft reicht für die Basics. 

 

Job. Selfcare. 

 

Naja. 

Eher ein bisschen Basic Selfcare. 

Musik hören. 

Eine Kleinigkeit kochen. 

Vielleicht etwas lesen. 

Baden. Baden geht immer. 

 

Dann war es das aber auch schon. 

Dabei weiß er es. 

Mein Kopf weiß es. 

Das es fatal wäre. Nichts zu tun.

Nichts anstrengendes. 

Denn damit würde ich es ersticken. Dieses zarte Pflänzchen. 

Namens Sport. 

 

Vielmehr. Sowas ähnliches. 

Wie Sport. 

Ein bisschen was Leben zurück holen. In diesen schlaffen Körper. 

Ein bisschen Basics. 

Diesen 40 jährigen Körper knechtend. Verzweifelnd. 

An all dem. 

Was früher so simpel. So einfach. 

Erschien. 

 

 

An solchen Tagen. 

Reicht es aber meist nur. Für eine Runde Rollbrett. 

Wohnzimmer. Küche. 

Küche. Wohnzimmer. 

 

Besser als nichts. 

Sage ich mir dann. 

Immerhin mache ich das locker 6-8 mal. 

Nicht des Essens wegen. Des Kochens wegen. 

Denn das Kochen ist das Minimum an Respekt. Das ich mir gegenüber zu wahren versuche. 

 

 

An solchen Tagen. 

Fühle ich mich unglaublich alleine. 

Mit mir. 

 

Obwohl.  

Ich mir sonst weitestgehend ausreiche. 

Als Gesellschaft. 

Als Freizeitbuddy. 

Als jemand, den ich lieb haben kann. 

 

Ich meine. 

Immerhin date ich mich ja sonst auch regelmäßig. 

Gehe mit mir essen. Shoppen. Ins Kino. 

Hat ja schon seinen Grund. 

 

 

An solchen Tagen. 

Denke ich viel darüber nach. Wie ich leben möchte. 

Ohne eine Antwort zu finden. Ohne einen Ansatz einer Idee zu erhaschen. 

Als wäre alles noch mehr egal. 

Als es es sonst schon ist. 

 

 

An solchen Tagen. 

Fühle ich nichts. Fast gar nichts. 

Außer. 

 

 

Da ist eine Traurigkeit. 

Die im Subtext der erhöhten Erdanziehungskraft mitschwingt.  

Durchdringend. Als entspränge sie meiner Selbst. 

Eine alles einhüllende Traurigkeit. So schrecklich vertraut.

 

Sie lässt mich zweifeln. An all dem.

 

Daran. 

Dass ich mal wieder wen lieben könnte. 

Daran. 

Dass ich eines Tages wieder fühlen kann. 

Daran. 

Dass ich ein halbwegs anständiger Mensch bin. 

Daran. 

Dass irgendetwas in meinem Leben Sinn ergibt. 

Jemals wieder.