trust yourself

22.05.2019

 

 

Dieser Blick. 

Mein Blick. 

Voll Trauer. Schmerz. Wirr. Fragend. 

Mein Spiegelbild. 

Zu unscharf. Zu verschwommen. 

 

Ich stehe im Flur. Zuhause. In meinem Zuhause. 

Versuche zu realisieren. Zu realisieren, was hier los ist. Was mit mir los ist. 

Mir laufen die Tränen über die Wangen. Fallen. Fallen zu Boden. Bilden dort kleine Seen. Aus Traurigkeit. 

Kleine Seen. Aus der bitteren Quintessenz dessen, was falsch läuft. Falsch. In mir. 

Dort, wo sie aufschlagen. Dort bilden sie sich. 

Kleine Seen. 

Das Geräusch der aufschlagenden Tränen. Leise. Beruhigend. Zwischendrin ein mir unbekanntes Geräusch.

Eine Melodie?

 

Mein Handrücken wischt über meine Augen. Nimmt die Unschärfe von meinem Spiegelbild.

Wischt die Tränen für einen Moment hinfort. Damit ich sehen kann. Klar sehen kann. 

Mein Umfeld. Mein Spiegelbild.

Denn mehr gibt es hier gerade kaum.

Mich. Meinen Schmerz. 

 

 

 

An Tagen wie heute, da trage ich ihn. Um mich herum. In mir. 

Trage ihn durch den Tag. 

Meinen Schmerz. 

An Tagen wie heute, da trage ich ihn. So lange es mir möglich ist. Bis sein Gewicht zu viel wird. 

Zu viel. Zum tragen. Zum ertragen. 

 

Heute. Da verliere ich. Breche zusammen unter seiner Last. 

Heute. Da ist es zu viel. Einfach. Zu. Viel. 

Heute. Da falle ich. 

Mein Verstand. Er fällt. 

Die Ordnung dieser Welt. Sie fällt. 

Ich falle. Hinein in etwas lauwarmes. Nasses. Tiefes.

 

 

Benommen. Völlig verstört. Um Atemluft ringend. So tauche ich auf. 

Durchbreche die Oberfläche. Völlig eingehüllt in eine bittere, salzige Konsistenz.

So salzig. Ich treibe ohne Mühe. 

Scheinbar dem Wahnsinn ausgeliefert. 

Denn von dort aus. Von dort aus sehe ich mich. Mich!

Übermenschlich groß. Dort oben. Mein Spiegelbild betrachtend. 

 

Ich bin überfordert. Hilflos. 

Verliere mich in dem Gefühl völlig ausgeliefert zu sein. So beunruhigend. So beruhigend. 

So treibe ich vor mich hin. 

Summend. 

Eine mir unbekannte Melodie. Scheinbar meinem Herzen entsprungen. Sie vibriert so angenehm. Beruhigt mich. Meinen wirren Geist. 

 

Ich treibe summend vor mir her. Weiß es plötzlich.

Bin bereit zu vertrauen.

Einer einfachen Wahrheit.

Getragen von dieser herrlich vibrierenden Melodie. 

 

 

 

Alles wird gut werden. Alles.